„Ich werde nicht aufgeben“

Jugendliche ohne Grenzen fordern Bleiberecht

■ 21, ist Pressesprecherin bei „Jugendliche ohne Grenzen“. Außerdem arbeitet die Kurdin für Pro Asyl und in einer Kita.

taz: Wie lange leben Sie schon in Deutschland?

Newroz Duman: Seit neun Jahren. Eine Aufenthaltserlaubnis habe ich erst vor ungefähr einem Jahr erhalten.

Also haben Sie acht Jahre als Geduldete gelebt.

Ja. Das war eine Katastrophe. Es gibt alle möglichen Verbote. Ich bin zur Schule gegangen, durfte aber danach keine Ausbildung anfangen oder studieren. Die Aufenthaltserlaubnis meiner Familie ist an den Lebensunterhalt geknüpft. Man will ein Teil dieser Gesellschaft sein, wird aber ausgegrenzt. Das macht einen seelisch und körperlich fertig.

Und deswegen demonstrieren Sie heute mit „Jugendliche ohne Grenzen“?

Ja. Es kann nicht sein, dass unsere Eltern keinen Anspruch auf Sprachkurse haben und viele Flüchtlinge in Lagern leben müssen. Sie kriegen nicht einmal Geld für Essen, nur „Fresspakete“.

Was fordern Sie von der Innenministerkonferenz?

Menschenrechte und ein bedingungsloses Bleiberecht für Flüchtlinge.

Und was erhoffen Sie sich für Ihre Zukunft?

Ich würde gern Soziale Arbeit studieren! Und ich werde nicht aufgeben. Ich habe lange gekämpft und werde auch weiter kämpfen, damit ich die Rechte bekomme, die andere auch haben. NORA LASSAHN

Demonstration für Bleiberecht in Hamburg: 17.30 Uhr, Hauptbahnhof