Neues Bettenwachstum in Hamburgs Kliniken

GESUNDHEIT Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) legt umstrittenen Krankenhausplan bis 2015 vor

Der Krankenhausplan war bei den Kliniken und den Kassen bis zuletzt umstritten

Nach rapidem Bettenabbau in den vergangenen Jahren, soll die Zahl der Liegeplätze in den Hamburger Krankenhäusern und Kliniken wieder leicht wachsen. Das ist die die zentrale Botschaft des Krankenhausplans 2015, den Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU) am Dienstag der Öffentlichkeit präsentierte. Während die Zahl der Klinikbetten von 11.183 auf 11.811 steigen soll, dürfen die Tageskliniken von 936 auf 963 Betten aufstocken.

Grund dafür ist der demographische Wandel: Der höhere Altersdurchschnitt führte zu steigenden Behandlungszahlen. Diese konnten durch die sich immer weiter verkürzenden Liegezeiten nicht mehr ausgeglichen werden.

Sind in den vergangenen Jahren waren laut Wersich noch mehr als 1.000 Betten abgebaut worden, soll jetzt vor allem eine wohnortnahe altersmedizinische Versorgung (Geriatrie) aufgebaut werden. Dazu entstehen im Bethesda-Krankenhaus Bergedorf, in der Rissener Asklepios-Klinik und im katholischen Marienkrankenhaus neue Versorgungskapazitäten. Rund 80 Betten mehr gibt es auch im Bereich der Frührehabilitation, insbesondere nach Schlaganfällen. Hier werden die Kapazitäten in Eilbek, Wilhelmsburg und dem Klinikum Nord/ Heidberg um insgesamt 80 Plätze erweitert.

Der Krankenhausplan der Behörde war bei den Kliniken und Krankenkassen bis zuletzt umstritten. Am Ende aber stimmten sie mehrheitlich zu. Während die Kassen vor allem die Erhöhung der Bettenzahl geißelten, kritisierten die Kliniken den Planungszeitraum. „Wir haben diesem Kompromiss letztendlich zugestimmt, obwohl wir eine Fünfjahresplanung für zu statisch und wettbewerbsfern halten“, erklärte Ulrike Jaenicke, Sprecherin der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft, gegenüber der taz. MARCO CARINI