Kultur-Sparpläne stehen in den Sternen

FINANZEN Unklarheit über Umgang mit alten Sparplänen: Auch in der Krise bleibt sich der Kultursenator treu

Eigentlich könnte die Kulturszene aufatmen: Durch den Koalitionsbruch wird der vom schwarz-grünen Senat beschlossene Sparhaushalt nicht mehr verabschiedet, und die am 22. 2. 2011 zu wählende Regierung rollt ihn vermutlich ganz neu auf.

Lauten Optimismus pflegen trotzdem die wenigsten. „Ein neuer Senat wird sich hüten, dieselben Fehler und Vertrauensbrüche zu begehen wie der alte, und hoffentlich andere Schwerpunkte setzen“, sagt etwa Torkild Hinrichsen, Chef des Altonaer Museum, das knapp der Schließung entrann.

Kirsten Baumann, Chefin der Stiftung Historische Museen, der das Altonaer Museum angehört, äußerte sich gestern vorsichtshalber gar nicht zur Frage, ob sie derzeit Sparpläne erstellt. Bis zum 1. 4. 2011, so die Ansage des alten Senats, soll die Stiftung erklären, wie sie ab 2014 jährlich 3,5 Millionen Euro sparen will. Dann aber werden andere regieren.

Kultursenator Reinhard Stuth (CDU) sieht es gelassen: Es gebe „keine neue Vereinbarung“ und auch den neuen Schauspielhaus-Intendanten wolle er „so schnell wie möglich“ finden. Im Übrigen gälte die Sparauflage für das Haus erst ab der Spielzeit 2011/2012. Über deren Budget wird im März 2011 entschieden. Der neue Senat aber wird seinen Haushalt nicht vor Juni beschließen. Wie das Schauspielhaus bis dahin kalkulieren soll, wusste gestern niemand. PS