STUDIE DER EU-GRUNDRECHTE-AGENTUR
: Europa ist homo- und transphob

WIEN dpa | Jugendliche Transgender, Homo- und Bisexuelle sind in Europa noch immer Anfeindungen ausgesetzt. Das geht aus einer Erhebung der EU-Grundrechte-Agentur (FRA) hervor. „Wir haben verstörende Muster von Gewalt und Diskriminierung gegenüber LGBT-Personen, insbesondere bei jungen und bei Transgender-Personen beobachtet“, sagte FRA-Direktor Morten Kjaeru am Dienstag. Dabei gebe es jedoch große nationale Unterschiede. Die Empiriker sehen aber auch positive Anzeichen: „Der Eurovision Song Contest hat gezeigt, dass es ein gewisses Maß an Respekt und Toleranz gegenüber Homosexuellen, Bisexuellen und Transgendern gibt“, so Kjaeru. Er hoffe, dass sich diese Entwicklung verstärke. Befragte im Alter von 18 bis 25 Jahren gaben an, sich seltener offen als homosexuell, bisexuell oder transgender erkennen zu geben als ältere Studienteilnehmer. Rund zwei Drittel aller Befragten verbargen ihre sexuelle Orientierung beziehungsweise Identität während der Schulzeit. Insgesamt nahmen mehr als 93.000 Transgender, Bi- und Homosexuelle über 18 Jahren aus der gesamten Europäischen Union an der nichtrepräsentativen Onlinebefragung teil. Erste Ergebnisse hatte die EU-Grundrechte-Agentur bereits im letzten Jahr bekannt gegeben. Den Erhebungsbericht mit den wichtigsten Ergebnissen bringt die FRA in diesem Sommer heraus.