Sicherheitsfirma lief an der langen Leine

HSH NORDBANK Fehler in Zusammenarbeit mit Prevent eingeräumt. Ex-Vorstand Roth „schlecht behandelt“

Kritisch bewertet die HSH Nordbank im Nachhinein ihre Zusammenarbeit mit der Sicherheitsfirma Prevent. Es habe an Führung und Kontrolle gemangelt, sagte der neue Rechtskoordinator der Bank, der Anwalt Klaus Landry, gestern in Hamburg. Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen sei schon im Sommer eingestellt worden, jetzt erwäge die HSH rechtliche Schritte. „Wir prüfen Ansprüche gegen Prevent“, so Landry.

Mit dem Namen „Prevent“ verbinden sich einige der HSH-Skandale. Im jüngsten Fall geht es um den Verdacht der Korruption: Die Nordbank hatte nach eigener Darstellung der türkischen Reederei Karahasan 2003 Schiffe finanziert. Die Reederei geriet in Zahlungsschwierigkeiten, worauf die Bank die Schiffe versteigerte. Karahasan wehrt sich dagegen unter Ausnutzung einer Besonderheit des türkischen Rechts, was das Verfahren aus HSH-Sicht schwer kalkulierbar machte.

Prevent habe die HSH durch Lobbyarbeit unterstützen sollen, berichtete Landry. Trotzdem konnte sich die Nordbank nicht gegen Karahasan durchsetzen. Die Bank habe ohne erkennbare Gegenleistung Geld an Prevent gezahlt, sagte Landry. Deshalb sei der Verdacht aufgekommen, Prevent könnte Schmiergeld bezahlt haben. Die HSH erstattete Anzeige gegen Unbekannt, Prevent wies die Vorwürfe zurück.

Der Name Prevent fiel auch im Zusammenhang mit Frank Roth. Der Nordbank-Vorstands soll angeblich heimlich gekennzeichnete vertrauliche Unterlagen an Dritte weitergegeben haben. Dieser Vorwurf lasse sich nicht halten, sagte Landry nun. Roth sei „grob schlecht behandelt worden“ und habe Anspruch, rehabilitiert zu werden. KNÖ