Korruption: Großrazzia bei Ford in Köln

KÖLN dpa | Rund 100 Ermittler sind am Montag mit einer Razzia einem Korruptionsverdacht gegen Ford-Mitarbeiter nachgegangen. „Wir haben auch eine Person festgenommen“, sagte die Kölner Staatsanwältin Christina Pohlen. Insgesamt seien rund 30 Büros und Wohnungen in Köln und Leverkusen durchsucht worden. Es gehe um den Verdacht der Bestechung, der Untreue und des Betrugs.

Mitarbeiter einer Ford-Abteilung sollen systematisch Schmiergeld und andere Vorteile von Firmen angenommen haben, die mit dem Autokonzern Geschäftsbeziehungen hatten oder aufnehmen wollten. Im Gegenzug sollen sie unter anderem Rechnungen über Arbeiten akzeptiert haben, die nicht in dem vom Konzern bezahlten Umfang geleistet wurden.

Die Manipulationen sollen sich bei technischen Anpassungen im Rahmen von Modellwechseln des Autoherstellers ereignet haben. Möglicherweise seien mehrere Standorte von Ford in Europa betroffen. Insgesamt soll Ford ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sein.

„Die Staatsanwaltschaft hat auch Arbeitsplätze einzelner verdächtiger Personen bei Ford, dem geschädigten Unternehmen, untersucht“, sagte ein Ford-Sprecher. Personelle Konsequenzen seien eingeleitet worden.