„Skurrile Bestattung“

Eine Verbindung von Sprache und Jazzmusik

■ 33, gründete in Leipzig die „theaterbaustelle“. Nun ist er in Hamburg mit Produktionen im Schauspielhaus vertreten.

taz: Herr Hess, das Schlagwort der Lautsprecher #3-Aufführung lautet – endlagern. Geht es um den Castor-Transport?

Johan Heß: Es geht auch um den Castor-Transport, aber auch um ein metaphorisches Verständnis von endlagern: Beziehungen die endlagert sind, Menschen die entlagert sind. Wir haben ein paar schöne Texte gefunden zu skurrilen Bestattungsmethoden.

Handelt es sich um eine Kombination von improvisiertem Schauspiel und Musik?

Das ist nicht ganz improvisiert, die Texte sind schon fertig. Wir erfinden kein gesprochenes Wort. Das passt auch nicht so gut in den Jazzabend. Deshalb haben wir uns für ein Schlagworte entschieden, unter dem wir einfach immer eine Reihe von Texten sammeln. Es können dramatische, neue oder klassische sein.

Und wieso nennen sie es eine musikalische Late-Night?

Michel Abdollahi der bei „Kampf der Künste“ auch immer die Poetry Slams moderiert, führt uns durch den Abend. Es ist ein bisschen so aufgebaut, als wäre es seine Late-Night. Es gibt auch einen musikalischen Gast der etwas spezielles kann, in dem Falle ist es Edgar Herzog.

Und Sie sind der Erfinder dieses Konzepts?

Genau, wir hatten ein Live-Hörspiel mit der NDR Big Band, das hieß „Kommander Boerte Folge 1“. Der Komponist Felix Behrendt, ein paar Leute vom NDR und ich saßen danach zusammen und habenbeschlossen: lass uns das doch mal wieder machen. INTERVIEW: ELENA OCHOA

Lautsprecher #3 – endlagern: 20:30 Uhr, Schauspielhaus