Schwarzer Planet

Die US-Umweltaktivistin Diane Wilson überreicht dem Agrar-Riesen Monsanto den „Black Planet Award“

Ein Gentech-Konzern bekommt Besuch: Die texanische Umweltaktivistin Diane Wilson und diesjährige Preisträgerin des „Blue Planet Award“ will morgen den Agrar-Konzern Monsanto in seiner Düsseldorfer Europazentrale aufsuchen. Ziel des Besuchs ist es, Monsanto den „Black Planet Award“ zu überreichen. Dieser internationale Schmähpreis ist das Pendant zum Positivpreis „Blue Planet Award“.

Beide Preise wurden bereits am 2. Dezember in Berlin von der „Ethecon-Stiftung Ethik & Ökonomie“ verliehen. Monsanto weigerte sich jedoch Vertreter zur Preisübergabe zu schicken, was die Gewinnerin des „Blue Planet Award“ Diane Wilson so sehr verärgerte, dass sie sich dazu entschloss, dem Konzern Monsanto heute eben persönlich seinen Preis zu übergeben. Den „Black Planet Award“ erhält Monsanto für seine „aggressive Unternehmensstrategie“ , die ungeachtet aller ökologischen sowie menschenrechtlichen Folgen ausschließlich auf den Ausbau der eigenen Machtstellung und des Profits aus ist – so die Begründung der Jury.

Ethecon bezeichnet Monsanto zudem als „führenden Repräsentanten des kapitalistischen Ausbeutungssystems“. Monsanto, mit Sitz in St. Louis, Missouri, ist als Produzent von Pflanzenschutzmitteln und genmanipuliertem Saatgut bekannt. 90 Prozent aller weltweit angebauten Genpflanzen sind aus Monsanto-Saatgut entstanden. Wegen der gesundheitlichen Auswirkungen seiner Produkte sowie wegen seiner Monopol-Bestrebungen wird Monsanto weltweit von Umweltschützern kritisiert.

Diane Wilson wird dagegen von Ethecon für ihr Engagement im Kampf gegen die Chemieindustrie und deren Verseuchung des Golfes von Mexiko geehrt, den sie trotz Morddrohungen seit über zwanzig Jahren führt.

Die heute 57-jährige Wilson stammt aus einem Ort am Golf von Mexiko und war ebenso wie ihre Vorfahren Krabbenfischerin. Vor übermächtigen Gegnern hat sie, wie sie selbst sagt, heute keine Angst mehr. JANA IDRIS