DETAILS OHNE AHNUNG
: Rohheit und Goldrand

Vier Tote, keine Hinweise, trotz all der Verfassungsschützer

Am Mittwoch kam der Bericht des deutschen Inlandsgeheimdienstes für 2013. Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen warnte neben der allgemeinen Bedrohung durch die islamistische Szene (das „Personenpotenzial“ wird auf rund 43.000 geschätzt) besonders vor der Gefahr von islamistischen Terroranschlägen durch Rückkehrer aus dem syrischen Bürgerkrieg.

Rund 320 Islamisten seien aus Deutschland dorthin, etwa hundert seien schon wieder zurück. Darin hat der Verfassungsschutz messerscharf ein Risiko erkannt. Denn diese, so Maaßen, könnten „dort aufgrund dieses Kampfgeschehens möglicherweise verroht, brutalisiert werden“. Das sagt er samt Brille mit Goldrand, gestärktem weißem Hemd und roter Krawatte, schon äußerlich ganz der Extremistenversteher.

So weit, so banal. Interessanter wären die Details zum Fall Mehdi Nemmouche gewesen. Dieser 29-jährige Franzose landete am 18. März aus Bangkok kommend unbehelligt in Frankfurt, war vorher in Syrien und erschoss am 24. Mai im Jüdischen Museum von Brüssel vier Menschen. Bei seiner Festnahme hatte er eine Kalaschnikow dabei, die in die Flagge der syrisch-irakischen Terrorgruppe Isis eingehüllt war. Trotz all der Überwachungsmaßnahmen, trotz all der „Dienste“. (taz, dpa)