Studie: Fonds teurer

Laut einer RWI-Studie kostet der Gesundheitsfonds die NRW-Krankenkassen bis zu 140 Millionen Euro

Der Gesundheitsfonds kommt NRW teuer zu stehen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen. Je nach Berechnungsszenario belastet der Fonds die NRW-Krankenkassen mit einer Summe von 86 bis 142 Millionen Euro zusätzlich im Jahr.

Starten soll der Fonds in 2009. Dann werden alle Versicherten in Deutschland einen einheitlichen Prozentsatz für die Krankenversicherung zahlen. Das Geld wird im Fonds gesammelt und von dort an die Versicherungen verteilt. Kassen mit einem reichen Kundenstamm werden dadurch insgesamt weniger haben. Schon heute fließen im Rahmen des Risikostrukturausgleichs rund 900 Millionen Euro jährlich aus NRW ab. Zu Krankenkassen in einkommensschwachen Regionen und Bundesländer. Oder zu Kassen, deren Kunden ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben.

Die RWI-Studie hatte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben. Minister Karl-Josef Laumann (CDU) lobte gestern die Arbeit der Wissenschaftler. Das Gutachten sei „dank nachvollziehbarer Rechenwege ein seriöser Beitrag für eine notwendige sachliche Diskussion“. Wie sich die NRW-Landesregierung im Streit um die Gesundheitsreform positionieren wird, ließ Laumann offen. Er stellte jedoch klar: „NRW darf nicht schlechter dastehen als andere Länder.“

Ähnlich sieht das auch der gesundheitspolitische Sprecher der NRW-SPD, Rainer Bischoff. Der taz sagte er, dass „zwei Tage vor Silvester Gelassenheit“ richtig wäre. Der Fonds sei schließlich auch schon vor dem Gutachten „als Solidarveranstaltung“ geplant gewesen. Daher könne es niemanden verwundern, dass Gelder aus dem Westen in die neuen Bundesländer flößen.

BENJAMIN WASSEN