VW-Zulieferer lieben die Wölfe

KORRUPTION Ein Sponsorenvertrag für den VfL Wolfsburg rückt Telekom und VW ins Zwielicht: Weil eine Telekom-Tochter sich Aufträge erhoffte, stellte sie in Aussicht, den Fußballclub weiter zu unterstützen

Weder einzelne Mitarbeiter noch VW hätten sich bereichert, sagt ein Konzernsprecher

Im Zusammenhang mit Sponsorenverträgen für den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft gegen Mitarbeiter von VW und Telekom.

Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge sollen Telekom-Manager versucht haben, durch die Verlängerung eines Sponsorenvertrags Aufträge über mehrere hundert Millionen Euro von Volkswagen zu erlangen. VW ist Hauptinhaber des Bundesligisten. Die Ermittlungen richten sich gegen zwei Ex-Manager und einen früheren Berater der Telekom-Tochter T-Systems sowie zwei Mitarbeiter aus dem Einkauf von VW. Obwohl kein Geld geflossen sei, bewertet die Staatsanwaltschaft ihr Vorgehen als Bestechung im geschäftlichen Verkehr.

T-Systems habe von sich aus Ende vergangenen Jahres die Staatsanwaltschaft informiert, nachdem bei einer internen Überprüfung aufgefallen sei, dass ein Manager gegen Unternehmensrichtlinien verstoßen habe, sagte ein T-Systems-Sprecher. Demnach habe es Gespräche zwischen ihm und VW über die Verlängerung eines im Sommer ausgelaufenen Sponsorenvertrags gegeben. „Das ist ein arbeitsrechtlicher Verstoß, den wir geahndet haben“, sagte der Sprecher. Der Mitarbeiter wurde entlassen.

Der alte Sponsorenvertrag rühre daher, dass T-Systems 2006 von VW die IT-Tochter Gedas übernommen hatte, die Sponsor des VfL gewesen sei. „Ein neuer Vertrag ist definitiv nicht zustande gekommen“, betonte der Sprecher.

VW kündigte an, die vollständige Aufklärung des Sachverhalts zu unterstützen. Dazu werde es auch Untersuchungen durch die Revisionsabteilung des Konzerns geben, sagte ein Unternehmenssprecher in Wolfsburg. Nach den bisherigen Erkenntnissen hätten sich weder einzelne Mitarbeiter noch das Unternehmen bereichert, betonte er.

Ein Sprecher des VfL Wolfsburg sagte: „Stand jetzt gibt es keinen Anhaltspunkt für ein Vergehen des VfL.“ (dpa)