Hilfe zur Selbsthilfe für Ökodorf Brodowin

GROSSBRAND Kunden spenden für Choriner Betrieb. Rückzahlung in Warengutscheinen

Zwei Wochen nach dem Brand im Ökodorf Brodowin ist die Brandursache immer noch unklar. Die Kriminalpolizei ermittle noch immer, sagte Brodowin-Geschäftsführer Ludolf von Maltzan der taz. Gerade sei man dabei, die Reste der verkohlten Holzdachkonstruktion abzutragen, um Mitarbeiter und Besucher nicht zu gefährden. Maltzan schätzt die Höhe des Schadens auf rund eine Million Euro, eine Begutachtung durch die Versicherung steht aber noch aus.

Am Sonntag, den 29. Juni brannten am frühen Nachmittag zwei mit Stroh und Getreide gefüllte Lagerhallen komplett aus. Auch die Futtermischanlage des Choriner Betriebs wurde von den Flammen komplett zerstört. Bei dem Großbrand kamen keine Menschen zu Schaden, ein Kalb starb an Rauchvergiftung.

„Es ist unseren Besuchern zu verdanken, dass nicht mehr passierte“, so Maltzan. Gäste des Hofcafés hätten umgehend reagiert, Tiere evakuiert und Geräte in Sicherheit gebracht. Auch jetzt gebe es eine „unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität“ für den Demeter-Betrieb. Mehr als 50.000 Euro gingen bereits auf ein extra eingerichtetes Hilfskonto ein.

Die Brodowiner wollen sich dafür auf ihre Weise bedanken: Wer auf das Hilfskonto einzahlt, leistet keine Spende, sondern nur ein Darlehen. Innerhalb von fünf Jahren soll alles in Form von Warengutscheinen zurückgezahlt werden. Die kann man dann im Hofladen, im Café des Klosters Chorin oder als Lieferung per Brodowiner Ökokorb einlösen.

Die Produktion des Ökodorfs, das neben Obst und Gemüse auch Fleisch, Eier und Molkereiprodukte anbietet, hat indes nicht gelitten. Nur der Weichkäse musste vernichtet werden – die gesamte Produktion war durch herumfliegende Sporen verunreinigt worden. taz