Viel Windkraft und Steuereinnahmen auf Fehmarn

Im größten deutschen Repowering-Projekt werden für 140 Millionen Euro alte Windräder durch neue ersetzt

Der erste Abschnitt des neuen Windparks Fehmarn-Mitte wird morgen von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) eingeweiht. Der Windpark wird von einem Zusammenschluss von 40 Landwirten der Ostseeinsel betrieben und ist mit einem Investitionsvolumen von 52 Millionen Euro das bis heute größte Repowering-Vorhaben in Deutschland.

Repowering, das heißt: Bei dem Projekt wurden 27 ältere Windenergieanlagen mit einer Leistung zwischen 225 bis 600 Kilowatt abgebaut und durch 25 Anlagen vom Typ Enercon E70 mit einer Leistung von jeweils 2,3 Megawatt ersetzt. Wegen des beschränkten Platzes für Windparks auf dem Land ist das Repowering neben der Errichtung von Offshore-Windparks auf dem Meer das zweite Zukunftsfeld in der Windenergietechnik. Die abgebauten Anlagen wurden nach Osteuropa, USA und Schweden verkauft.

Mit der Inbetriebnahme des Windparks werden sich die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Fehmarn in etwa verdreifachen. Damit werde der Windpark Fehmarn-Mitte zum größten Gewerbesteuerzahler auf der Insel.

Zur Einspeisung des produzierten Stroms ins Netz wurde ein Erdkabel zu einem Umspannwerk auf dem Festland verlegt. Das Kabel verfügt über eine Leitungskapazität von 130 Megawatt und ist nach Angaben des Ministeriums das größte private Erdkabelprojekt in Deutschland. Die Leitungskapazität ist ausreichend, um die gesamte Windstromleistung sowie künftig geplante erneuerbare Energieprojekte auf der Insel in das Netz einzuspeisen.

In Schleswig-Holstein werden rund 30 Prozent des Stromverbrauchs aus Windkraft gedeckt. Seit 2001 planen die fünf Betreibergesellschaften mit rund 150 einheimischen Landwirten das Repowering aller Anlagen auf Fehmarn einschließlich der Errichtung zweier neuer Umspannwerke, der Verkabelung und einer 32 Kilometer langen Netzanbindung an das Festland.

Nach Abschluss des Programms voraussichtlich Ende diesen Jahres wird sich die Zahl der Windräder auf 68 halbiert, die Leistung jedoch auf fast 160 Megawatt vervierfacht haben. Die Kosten für das Gesamtprojekt bezifferte das Ministerium auf 140 Millionen Euro. DPA/TAZ