Geld für Experten

KITAS Die schleswig-holsteinische Landesregierung möchte die Betreuung im Land verbessert sehen

Eine Investition in Betreuungsqualität: Für die externe Beratung seiner 1.725 Kitas stellt das Land Schleswig-Holstein ab 2015 jährlich 1,5 Millionen Euro bereit. Im laufenden Jahr sind es noch 700.000 Euro. „Dies ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Kita-Qualität im Land“, sagte Familienministerin Kristin Alheit (SPD) gestern in Kiel. Das Land reagiert damit auf den massiven Ausbau der Betreuungskapazitäten in den vergangenen Jahren.

Seit 2008 sind im nördlichsten Bundesland rund 14.500 neue Plätze allein für Kinder bis drei Jahren entstanden. Mit dem Ausbau der Kleinkinder-Betreuung seien auf die Kitas neue Aufgaben hinzugekommen, sagte Alheit. Die fachlichen Anforderungen an die Betreuung der unter Dreijährigen würden weithin unterschätzt, sagte Raingard Knauer, Professorin an der Fachhochschule Kiel.

Die neu finanzierte externe Fachberatung können die Kitas bei den Kreisen beantragen. Die Experten sollen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vermitteln und bei der Lösung von Konflikten helfen. Dass sie keine Dienst- oder Fachaufsicht ausübten, ermögliche ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zwischen Kita und Berater, sagte Jörg Asmussen, Fachdienstleiter für frühkindliche Bildung bei der Stadt Neumünster.

Beratung ist nötig

Gute pädagogische Fachkräfte bräuchten im Alltag immer wieder Beratung, sagte Knauer weiter. So müssten sich die Erzieherinnen darauf einstellen, dass sich die Lebenssituationen von betreuten Kindern und deren Familien ändern. Bisher sind im Land nach Angaben des Familienministeriums etwa 40 Kita-Fachberater tätig.  (dpa)