HAMBURGER SZENE VON ELENA OCHOA
: Schnee im Park

Große, kräftig und gefährlich aussehende Männer steigen aus den Autos. Sie sehen aus wie ehemalige Mossad-Agenten

Dicke Schneeflocken wehen gegen die Autoscheiben. Der Lärm der Großstadt erstickt unter der weißen Decke. Der Untergrund knirscht, während das Auto auf den Parkplatz des Öjendorfer Parks fährt.

Wir sind alleine und es ist Nacht. „Lass uns am Hang parken“, sagt meine Freundin. Sie macht die Scheinwerfer aus und wir genießen das Panorama. Der See ist halb zugefroren und von Schnee bedeckt. Die Bäume leuchten weiß. „Wow!“ sagte ich, „das sieht so schön aus.“

Die sanfte Ruhe um uns hat auch etwas Gruseliges. „Kennst du die Geschichten über Leute, die durch einen Park fahren und eine Panne haben?“ frage ich. „Ich will jetzt keine Gruselgeschichten hören“, sagt meine Freundin, als Scheinwerferlicht den Parkplatz erhellt.

Zwei protzige Luxusschlitten halten nur ein paar Meter von uns entfernt. Große, kräftig und gefährlich aussehende Männer steigen aus den Autos. Sie sehen aus wie ehemalige Mossad-Agenten und haben dunkle Bärte. Ich schaue meine Freundin an: „Ist das jetzt ein Gangstertreffen?“ Ein paar der Männer gehen zum Kofferraum und öffnen ihn. „Holen die jetzt eine Leiche raus?“ wimmert meine Freundin.

Aneinander geklammert beobachten wir, wie die großen Männer ihre Schlitten auspacken und grölend zum Rodelberg laufen.