Alle freuen sich auf Billy

SKANDINAVIEN CENTER Das schleswig-holsteinische Innenministerium und Ikea einigen sich auf einen neuen Entwurf. Das Möbelhaus kommt im Jahr 2012 nach Lübeck, rund 400 Menschen sollen dort Arbeit finden

Die Lübecker Landtagsabgeordneten sprachen einhellig von einer guten Nachricht

Der Ikea-Bausatz für Lübeck ist komplett: Am gestrigen Freitag einigten sich Innenministerium und Möbelhändler auf einen Plan, der leicht vom Entwurf des Unternehmens abweicht.

Anfang der Woche wollte das Ministerium den Komplex aus Möbelhaus, Baumarkt und „Skandinavien Center“ mit mehreren Einzelhändlern nur in einer geschrumpften Form genehmigen: Statt 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche sollten es 5.000 weniger sein, betroffen war das „Center“, dessen Angebot eine Konkurrenz zur Innenstadt sein könnte. Ikea überlegte daraufhin öffentlich, das 120-Millionen-Euro-Projekt zu kippen.

Jetzt gab das Land in mehreren Punkten nach. Die 60.000 Quadratmeter bleiben erhalten, allerdings wird das Einkaufszentrum um rund 2.000 Quadratmeter kleiner. Schließlich, so teilte das Ministerium mit, müsse „die Attraktivität der Altstadt Lübecks und des Umlands gesichert werden“. Daher darf das „Center“ zwar Geschäfte für Lebensmittel, Getränke und Drogerieartikel enthalten, aber etwas weniger als vorgesehen. Auf einen eigenständigen Drogeriemarkt wird Ikea verzichten, ein Fliesen- und Bad-Fachmarkt fällt kleiner aus.

Fraktionsübergreifend gab es Zustimmung zur Einigung, die Ikea-interne Gremien noch abnicken müssen. Die Lübecker Landtagsabgeordneten von CDU, FDP und SPD sprachen einhellig von einer guten Nachricht für Lübeck. Innenminister Klaus Schlie (CDU) lobte Ikeas „unternehmerischen Mut“. Zustimmung gab es auch von der Industrie- und Handelskammer. Ihm sei „ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) nach dem Gespräch im Innenministerium. Für die Stadt, die tief im finanziellen Minus steckt, ist der Ikea-Bau eine der größten privaten Investitionen der vergangenen Jahrzehnte. Rund 400 Menschen sollen im Gesamtkomplex Arbeit finden, außerdem hofft Saxe auf Gewerbesteuereinnahmen. Im Herbst 2012 könnte der Markt eröffnet werden. EST