Symboleklonen für Millionen

Bangkok (AFP) –Thailändische Wissenschaftler haben jetzt einen kühnen Plan verkündet: Aus den Überresten eines vor 100 Jahren verstorbenen Tieres wollen sie eine Elefantenrasse klonen. Die Forscher der Mahidol-Universität planen, den berühmten „weißen Elefanten“ als Genspender zu nehmen. Er gehörte im 19. Jahrhundert König Rama IV. und zeichnete sich durch besondere Widerstandsfähigkeit aus. Die braucht der Elefant in Thailand auch: Das Nationalsymbol wird so schlecht behandelt, daß es vom Aussterben bedroht ist. Durch das Klonen hätten die Thailänder wieder eine Elefantenrasse, die stark genug für ihre Ansprüche ist. Allerdings wären für das Elefantenprojekt mindestens zehn Jahre Arbeit und etliche Millionen Baht nötig. Doch Sompast Meepan vom Elefantenreservat in Ayutthaya scheint von der Idee angetan zu sein. Die jetzige Elefantenpopulation habe nämlich keinen großen Wert, meint er. Die Tiere hätten zu hart gearbeitet und würden bald sterben, wenn die Besitzer sich nicht besser um sie kümmerten. Bei dem legendären Dickhäuter aus dem vergangenen Jahrhundert handelt es sich angeblich „um das beste Tier, das jemals im Land gefunden wurde“. Das Elefantenmuseum in Bangkok bewahrt seine Überreste derzeit in einer Alkohollösung auf. Aber es gibt auch kritische Stimmen. Sorida Salwala von der Stiftung der Asiatische-Elefanten- Freunde befürchtet, die Elefantenklone werden später nicht besser behandelt als die jetzigen. Zudem stellt sie den Nutzen der Dickhäuter in Frage: Die Elefanten könnten sowieso nicht mehr zum Holzfällen eingesetzt werden, da es in Thailand keinen Wald mehr gibt.