BRAUNES BREMERHAVEN

Der Einzelhandelskaufmann und Kick-Box-Fan Siegfried Tittmann ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Politik: Nach den ersten Hochrechnungen ist dem 52-jährigen Rechtsextremen gestern zum dritten Mal in Folge ganz knapp der Sprung ins Landesparlament gelungen.

Diesen Serienerfolg verdankt der DVU-Mann allerdings nicht seinen plumpen Auftritten in der Bremer Bürgerschaft. Vielmehr findet sich sein Geheimnis im Wahlrecht des Zwei-Städte-Staates Bremen/Bremerhaven: Für den Einzug ins Parlament genügt es, nur in einer der beiden Städte die Fünfprozenthürde zu nehmen. Das hat Tittmann bereits dreimal seinen Einzelkämpfersitz in der letzten Reihe der Bürgerschaft gesichert. Den ersten Hochrechnungen zufolge dürfte es ihm gestern erneut haarscharf gelungen sein – laut ARD mit exakt 5,0 Prozent in Bremerhaven. Landesweit lag die DVU demnach bei 2,5 Prozent, ein Plus von 0,2 Punkten gegenüber 2003.

Der ARD-Hochrechnung zufolge wird Tittmann auf der letzten Bank der Bürgerschaft überraschend rechtspopulistische Gesellschaft von einem „Bürger in Wut“ bekommen. So nennt sich eine von dem Ex-Schillpartei-Aktivisten Jan Timke geführte Protestplattform, die es in Bremerhaven den ersten Hochrechnungen nach ebenfalls über die Fünfprozenthürde schaffte. AGX