das wetter: der alte sergeant
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Die Sonne brannte erbarmungslos auf den fast kahlen Kopf des alten Sergeanten. Doch der stand tapfer da und tat seine Pflicht. Er bewachte die Überreste des maroden Turms. Wie er es damals geschworen hatte vor 43 Jahren, als seine Kameraden abzogen. Der alte Sergeant wusste, dass man ihn längst vergessen hatte bei seiner Einheit und den Menschen in der Heimat. Beim Stichwort Heimat verdrückte der alte Sergeant zwei Tränen, wie er es seit 43 Jahren jeden Abend um 18 Uhr tat. Hier auf seinem Posten „am Arsch der Welt“, wie der alte Sergeant lachend ausrief. Denn nach seinem Alter-Sergeant-Ritual kamen erst die Tränen, dann das Lachen und dann das Abendessen mit seiner Frau Emshi, mit der er sich seit 43 Jahren herumstritt.