Klimaschutz-Offensive
: Bisher nur heiße Luft

Dass der Senat den Klimaschutz zu einem Schwerpunkt seiner Politik machen will, ist lobenswert. Was er gestern vorgestellt hat, ist allerdings wenig mehr als eine Ankündigung. Bis er sie mit Leben gefüllt hat, fehlt uns der Glaube daran, dass er es ernst meint.

Kommentarvon Gernot Knödler

Vielleicht lag es ja am Zeitpunkt, dass der Senat gestern im Wesentlichen Programme aus rot-grünen Zeiten bilanzieren konnte. Zu verführerisch muss es gewesen sein, auf den Klimazug jetzt aufzuspringen, wo auch der konservativen Öffentlichkeit dämmert, dass uns die Erwärmung der Erde viel Geld und wohl auch Menschenleben kosten wird.

Außerdem hat Ole von Beust als frisch gebackener Klimabeauftragter der CDU eine gewisse Verpflichtung, im eigenen Haus zu zeigen, wie eine lokale Klimapolitik aussehen könnte.

Er scheint seine Meinung ziemlich plötzlich geändert zu haben: Noch im Monitor Wachsende Stadt vom Oktober 2006 steht, dass die Hamburger Wirtschaft möglichst so wachsen sollte, dass sie kein zusätzliches CO2 ausstoße. Keine Rede von einer Verringerung! Und im Doppelhaushalt 2007/ 2008 soll ein Titel mit wichtigen Projekten zum Klimaschutz gekürzt werden.

Mit seiner Ankündigung hat von Beust die Latte gestern hoch gelegt. Es ist uns zu wünschen, dass er sie überspringt.