Littmann distanziert sich

OFFENER BRIEF Schmidts-Tivoli-Betreiber will nicht als Unterstützer der Seilbahn-Initiative zitiert werden

Die Befürworter einer Seilbahn über die Elbe haben einen weiteren Rückschlag erlitten: Nachdem das Angebot der Initiative „Ja zur Seilbahn“, dem Bezirk bei einem positiven Bürgerentscheid am 24. August zehn Millionen Euro zu spenden, für Kritik gesorgt hatte, gibt es nun Ärger mit einem vermeintlichen Unterstützer des Projektes. Der Betreiber des Schmidts Tivoli, Corny Littmann, beschwert sich in einem offenen Brief darüber, dass der Eindruck entstehe, er befürworte die aktuellen Pläne für die Seilbahn.

Littmann wird in einer Broschüre und auf der Internetseite der Pro-Seilbahn-Kampagne mit einem Zitat als Unterstützer des Projektes aufgelistet. „Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen dieses Zitat oder ein Foto zur Veröffentlichung und zur Unterstützung Ihrer Initiative zur Verfügung gestellt zu haben“, schreibt Littmann in seinem Brief. Auch habe er die Teilnahme an einer Pressekonferenz der Initiative abgelehnt.

Littmann schreibt in seinem Brief weiter, dass er zwar einer Seilbahn nicht grundsätzlich ablehnend gegenüberstehe, die aktuellen Pläne aber für „unzureichend“ halte. Daher werde er beim Bürgerentscheid mit „Nein“ stimmen.

Kommunikationsberater Wolfgang Raike, der die Pro-Seilbahn-Kampagne betreut, zeigt sich verwundert über den Brief von Littmann: „Es handelt sich um ein offizielles Zitat von Corny Littmann, das wir in unserer Info-Broschüre weder verkürzt noch verändert haben“, sagt Raike. Man habe Littmann dabei nicht als Befürworter vereinnahmt, sondern als jemanden mit einer differenzierten Meinung zur Seilbahn.

„Wahrscheinlich hat er sich darüber geärgert, dass sein Zitat in der Presse verkürzt dargestellt wurde“, so Raike weiter. Littmann war in vielen Medien mit dem Satz zitiert worden, St. Pauli lebe schließlich von Touristen. Das hatte im Stadtteil zu viel Kritik geführt.  DOMINIK BRÜCK