Die deutschen Dschihadistinnen

ISLAMISMUS Berliner Gericht verurteilt Terrorhelferin zu zweieinhalb Jahren Haftstrafe. Kein Einzelfall: Immer häufiger spielen Frauen eine aktive Rolle im heiligen Krieg

BERLIN taz | Das Berliner Kammergericht hat die Frau des Anführers der islamistischen Sauerland-Gruppe wegen Terrorunterstützung zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die 29-jährige Filiz G. hatte im Netz Propaganda für die „Deutschen Taliban Mudschahidin“ und die „Islamische Dschihad Union“ betrieben. Einem Terroranführer ließ sie 3.200 Euro zukommen, die laut Gericht auch für Waffenkäufe verwendet wurden.

Kein Einzelfall: „Seit einiger Zeit ist eine zunehmende Involvierung von Frauen in islamistisch-terroristische Aktivitäten festzustellen“, heißt es in einer unveröffentlichten Studie des Verfassungsschutzes, die der taz vorliegt. So reisten in den vergangenen Jahren von Berlin, Bonn und Hamburg aus mehrere junge Frauen in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet. Manche von ihnen nahmen ihre Kinder mit oder waren schwanger.

Die Ulmerin Filiz G. hatte ihre Taten gestanden, Reue bekundet und sagte in ihrem Schlusswort: „Ich habe meiner Religion geschadet.“ Das Berliner Gericht hielt ihre Abkehr vom Dschihad für glaubwürdig. WOS

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