Vereinigung am Spreeufer

FESTIVAL Das Berlin Festival im September zieht kurzfristig vom Flughafen Tempelhof zur Arena um

Nur vier Wochen vor Beginn des Berlin Festivals kündigt der Veranstalter überraschend den Umzug der Großveranstaltung an. Nach fünf Jahren auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof zieht das Musik-Event nun auf das Gelände der Arena am Treptower Spreeufer.

Damit wird das Berlin Festival 2014 „erstmalig ein wirklich durchgehendes Festival sein – mitten im Herzen der Stadt, in Kreuzberg, an der Spree“, wie es in einer Pressemitteilung der Veranstalter heißt. Dass die neue Location nicht in Kreuzberg, sondern im Stadtteil Treptow liegt, ist dabei Nebensache. Das Berlin Festival kämpft mit sinkenden Besucherzahlen – 2013 kamen mit 20.000 Besuchern etwa 10.000 weniger als im Vorjahr.

Bereits im Mai dieses Jahres wurden die Ticketpreise gesenkt. Mit einer geringeren Publikumsresonanz aber habe der Umzug vom ehemaligen Flughafen auf das wesentlich kleinere Arenagelände laut Veranstalter jedoch nichts zu tun. Mehr „Berlin-Flair“ und mehr Nähe zum Berliner Nachtleben verspricht man sich vom dem Areal um Arena, Hoppetosse, White Trash und Badeschiff.

Björn Döring von der Berlin Music Week, unter deren Dach das Berlin Festival stattfindet, zeigt sich glücklich über den Umzug: „Tempelhof ist eine eindrucksvolle Kulisse, aber schwer zu bespielen.“ Bereits vergangenes Jahr wollte man mit dem Festival an das Gelände am Spreeufer. Probleme mit den notwendigen behördlichen Genehmigungen hätten jedoch zu Verzögerungen geführt. „Für die Berlin Music Week ist der Umzug des Berlin Festivals ein Gewinn“, sagt Döring. Die verschiedenen Veranstaltungen der Musikmesse und des Festivals zwischen dem 3. und 7. September seien nun räumlich gebündelter.

Für den ehemaligen Flughafen Tempelhof ist es nach dem Teilrückzug der Modemesse Bread & Butter die zweite Großveranstaltung, die dem Gelände verloren geht. Ein Rückschlag für den Veranstaltungsstandort Flughafen Tempelhof sei das nicht, findet Gerhard Steindorf, Geschäftsführer der landeseigenen Betreibergesellschaft Tempelhof Projekt GmbH. Auch nicht finanziell: Die Miete für Tempelhof muss der Festivalveranstalter trotzdem zahlen.

FELIKS TODTMANN