Walfänger sitzt fest

Das beschädigte japanische Walfängerschiff in der Antarktis wird zum Politikum. Gestern forderte die neuseeländische Regierung Japan auf, das havarierte Walfangboot abzuschleppen. „Wir wollen das kaputte Schiff so schnell wie möglich aus der Region haben“, sagte Premierministerin Helen Clark. Fünf Tage nach Ausbruch eines Feuers an Bord lag das Fabrikschiff „Nisshin Maru“ gestern noch immer fahruntüchtig vor dem antarktischen Festland im Wasser. Neuseeland ist in dem Gebiet für Rettungseinsätze zuständig. Umweltschützer warnten, dass das Schiff bei einem Wetterumschwung sinken könnte.

Das Schiff hat 500.000 Liter Schweröl und 800.000 Liter Heizöl an Bord. Das Fabrikschiff ist mittlerweile zwischen zwei Schiffen vertäut, um es zu stabilisieren. Die japanischen Eigner haben ein Abschleppangebot der Umweltorganisation Greenpeace bislang ausgeschlagen. Sie wollen das Schiff wieder in Gang bringen. Wenn das nicht gelingt, müsste die bis Mitte März geplante Walfangsaison vorzeitig abgebrochen werden. Kein anderes Schiff in dem Verbund mit sechs Booten könnte Walfleisch verarbeiten. Noch hat das japanische Fischereiministerium aber nicht entschieden, dass die Walfangflotte zurückkehren soll. (dpa)