Der Anus an sich

Problem: Das Prinzip der analen Penetration ist weltweit bekannt und wird in heterosexuellen Kreisen exzessiv praktiziert. Zum Teil auch aus Gründen der Verhütung, der entsprechend leichtherzige Verzicht auf Kondome spielt vermutlich eine große Rolle bei der Verbreitung von Aids. Die Anwendung dieses Prinzips ist jedoch in der Regel eine Einbahnstraße: Mann penetriert Frau, umgekehrt ist maximal ein Finger drin. Der Mann hat große Angst vor dem Akt der passiven Penetration. Er ist dahingehend erzogen, seine Passivitätswünsche abzuspalten. Passiv ist die Frau, der Mann muss aktiv sein, vorwärts drängend, ein Tier. Ein Mann, der sich penetrieren lässt, verliert seinen Status als Mann, seine Identität löst sich auf. Umgekehrt haben Männer jedoch häufig kein Problem, einen anderen Mann aktiv zu penetrieren. In vielen, insbesondere mediterranen Ländern ist dies gängige Praxis: Ältere penetrieren Jüngere, Mächtige Schwächere. Das Ganze darf nur nicht schwul heißen.

Lösung: Auch nach passiver Penetration sprießt der Bart weiter. Es passiert eigentlich gar nichts, wenn man sich gewisse Entspannungstechniken aneignet, die allerdings ein hohes Maß an körperlicher Selbstwahrnehmung erfordern (vgl. Yoga). Im Gegenteil winkt nun die Erschließung eines kompletten libidinösen Kontinents, dessen Zentralmassiv die Prostata darstellt. Wird diese entsprechend stimuliert, kann ein Mann einen rein passiven, anal induzierten Orgasmus erreichen. Doch bei dieser Technik handelt es sich um die Königsdisziplin – eine einfache, zärtliche Stimulation kann schon wahre Wonnen heraufbeschwören. Manch übellauniger und agressiver Herr würde sicher eine völlig andere Ausstrahlung an den Tag legen, wäre er am Abend zuvor in den Genuss solcher Freuden gekommen.

Hausaufgabe: Erwerben Sie einen nicht zu großen Dildo und etwas Gleitgel.

Merke: „Leck mich am Arsch“ ist nicht zwingend eine Beschimpfung.