Verluste für Hapag-Lloyd

KRISE Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd steckt tief in den roten Zahlen. Durch eine Fusion will sie Kosten senken

Hapag-Lloyd kann nicht gegen die Krise in der Schifffahrt ansparen. Der Preiskampf im Containergeschäft und der schwache US-Dollar machen der Linienreederei schwer zu schaffen. Obwohl die Transportmenge im ersten Halbjahr um fast sechs Prozent stieg, ging der Umsatz gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um rund vier Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurück, teilte das Unternehmen mit.

Das operative Ergebnis sackte von rund plus 14 Millionen Euro im Vorjahr auf ein Minus von 74 Millionen Euro. Unter dem Strich wuchs der Verlust von 73 Millionen auf 173 Millionen Euro, auch wegen Sonderkosten für die geplante Fusion mit der Containersparte der chilenischen Reederei CSAV. Mit der Fusion will Hapag-Lloyd nochmals um die 200 Millionen Euro jährlich einsparen. Es fehlen noch die Freigaben von rund einem Dutzend Kartellbehörden weltweit.

Die Frachtrate für den Transport eines Containers ging im Schnitt noch einmal von 1.522 auf 1.424 Dollar (1.063 Euro) zurück, also um 98 Dollar. Dagegen konnte Hapag-Lloyd auf der Kostenseite 57 Dollar je Container einsparen und hatte damit Aufwendungen von 1.372 Dollar.

„Dass wir trotz der deutlichen Kosteneinsparungen unter dem Strich dieses unbefriedigende Ergebnis haben, lag an der enttäuschenden Entwicklung der Raten in allen Fahrtgebieten“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen. Nach dem schlechten ersten Halbjahr erwarte Hapag-Lloyd trotz des unverändert angespannten Umfeldes im zweiten Halbjahr ein besseres Ergebnis.  (dpa)