Dritter Terminal genehmigt

VERKEHR Frankfurt genehmigt die umstrittene Erweiterung des Flughafens. Doch ob wirklich gebaut wird, hängt an der schwarz-grünen Landesregierung

FRANKFURT/MAIN dpa/rtr/taz | Die Stadt Frankfurt hat dem Flughafenbetreiber Fraport am Dienstag die Genehmigung zum Bau des umstrittenen Terminals 3 erteilt. Der erste Bauabschnitt im Süden des Flughafens müsse spätestens im Jahr 2021 in Betrieb genommen werden, sagte Fraport-Chef Stefan Schulte laut Mitteilung. Die Kapazität der beiden vorhandenen Terminals sei 2020 erschöpft.

Der Bau des dritten Terminals ist umstritten. Die schwarz-grüne Regierung in Hessen hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, noch einmal den Bedarf zu überprüfen. Das Land hat erheblichen Einfluss auf die Entscheidung, weil es 30 Prozent der Fraport-Aktien hält. Weitere 20 Prozent liegen bei der Stadt Frankfurt.

Nach den Plänen von Fraport soll zunächst ein zentrales Terminalgebäude mit zwei Flugsteigen für 14 Millionen Passagiere im Jahr entstehen, das einen eigenen Autobahnanschluss und neue Parkplätze erhält.

Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) kündigte eine genaue Prüfung an: „Baurecht heißt nicht Baupflicht“, sagte er. „Angesichts eines Investitionsvolumens von über zwei Milliarden Euro und erheblicher Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Flugbewegungen ist es dringend erforderlich, den jetzigen Bedarf für einen neuen Terminal zu überprüfen.“ Gleichzeitig relativierte er den Entscheidungsspielraum der Politik: „Klar ist aber auch: Am Ende ist das eine Entscheidung des Flughafenbetreibers“, sagte Al-Wazir. Die Investition müsse sich auch wirtschaftlich rechnen.