VORMERKEN: Zwischen Schreibtisch und Gitterbett

Seit wenigen Wochen wird über eine bessere Kinderbetreuung diskutiert und morgen ist Internationaler Frauentag. Eine Veranstaltung, die beides verbindet, gibt es morgen in der Zentral- und Landesbibliothek. Dort nämlich liest Anna Opel aus ihrem Buch „Guten Morgen, du Müde“. Der Titel klingt poetisch und ist an Maxie Wanders Sammlung literarischer Protokolle „Guten Morgen, du Schöne“ angelehnt. Der Inhalt des Buches ist aber viel pragmatischer. Anna Opel hat sich Gedanken zum Thema berufstätige Frau mit Kind gemacht und dazu Betroffene befragt. Die Vereinbarung von Kind und Beruf ist immer noch schwierig, der Tag muss genau geplant sein. Dennoch bereut keine der Befragten ihre Entscheidung. Die 26-jährige Leonie etwa hat ihre Festanstellung in einer großen Fernsehproduktionsfirma für ihr Kind gekündigt und arbeitet nun als freie Autorin. So verdient sie sogar mehr Geld und kann außerdem selbstbestimmter und effektiver arbeiten. Bis zur Regierungsdirektorin hat es die 56-jährige Helga D. mit vier Kindern gebracht. Aber auch von Sorgen, Beziehungsproblemen und Erschöpfung erzählen die Frauen. Sie könnten bestimmt auch dem einen oder anderen Politiker noch Ratschläge für sinnvolle Kinderbetreuung geben.

Anna Opel liest aus „Guten Morgen, du Müde“: 8. März, 19 Uhr, Zentral- und Landesbibliothek, Breite Straße 36, Eintritt frei