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Bei der Eröffnung der deutsch-russischen Merowinger-Ausstellung in Moskau hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann den deutschen Rechtsanspruch auf die im Krieg nach Russland gebrachte „Beutekunst“ unterstrichen. Zugleich sei es wichtig, die historisch bedeutsamen Kulturgüter überhaupt wieder öffentlich zu zeigen, sagte Neumann am Montag. Deshalb sei die Ausstellung über das frühmittelalterliche Europa eine „Sensation“. Für die Schau mit 1.300 Exponaten haben das Puschkin-Kunstmuseum und das Historische Museum in Moskau sowie die Eremitage in St. Petersburg ein Geheimdepot mit 1945 verschleppten Schätzen aus dem Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte geöffnet. Das Berliner Museum steuerte als Leihgaben eigene Exponate bei.

Zufrieden nach ersten Millionenverkäufen sind die Aussteller der Kunstmesse Tefaf in Maastricht, wo Weltkunst aus sieben Jahrtausenden gehandelt wird. „Es war ein verstärkter Geschäftsgang im Vergleich zum Vorjahr“, sagte ein in London ansässiger Spezialist für Gemälde Alter Meister. Er verkaufte eine „Italienische Landschaft mit Reisenden auf einem Pfad“ aus dem 17. Jahrhundert des Utrechter Malers Jan Both. Das Bild geht als ein Höhepunkt der Messe zum Preis von „um die vier Millionen Euro“ in eine amerikanische Privatsammlung.

Das Deutsche Historische Museum Berlin erwarb in Maastricht eine wiederentdeckte klassizistische Kommode aus dem Weimarer Wittumspalais. Das seit 1807 verschollene Möbelstück war ein Geschenk von Herzogin Anna Amalia an eine Hofdame. Das Niedersächsische Landesmuseum Hannover ließ sich eine weibliche Heiligenfigur (vor 1425) reservieren, die vom Hochaltar einer Abteikirche in Lüneburg stammt. Nun muss das Museum noch das Geld beschaffen.