Kritik an Gott und der Welt

Mit frohem Mut und ohne Arg spaziere ich durch einen Park.

Die Sonne scheint, die Luft ist lau, da seh ich eine Klosterfrau,

und der erwähnte leichte Sinn ist gleichsam augenblicklich hin.

Es ist nicht ihre Nonnentracht, die mich so plötzlich traurig macht.

Nein, mir missfallen eklatant die Langlaufstöcke in der Hand

der Schwester, die hier ganz profan

getrieben von demselben Wahn

wie die gesamte Weltlichkeit im Einklang mit dem Geist der Zeit,

so angestrengt wie unbedingt dem Götzen Fitness Opfer bringt.

Betrübt schau ich der Nonne nach: Warum kann sie nicht mit Gemach

und Würde uns ein Vorbild sein? Warum sagt Gott nicht ein Mal „Nein!“

und lässt stattdessen stumm geschehn, dass jetzt schon Nonnen nordisch gehn?

Steffen Brück