McAllister fordert Stuttgart zur Endlager-Suche auf

ATOMMÜLL Niedersachsen will, dass auch in Baden-Württemberg nach Standorten gesucht wird

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) will bei der Suche nach einem Atomendlager den Druck auf die künftige grün-rote Koalition in Baden-Württemberg erhöhen. McAllister sagte, der künftige grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Stuttgart solle konkrete Vorschläge zu Endlager-Standorten in seinem Bundesland machen. Dadurch würde die Glaubwürdigkeit der Grünen erhöht. Die Partei fordert eine bundesweite Suche nach Atomendlager-Standorten und die Aufgabe des Salzstocks Gorlebens als mögliche Lagerstätte für Atommüll.

Zugleich sorgte im Parlament die Linie von Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) bei der Atomendlagersuche für hitzige Debatten. Der Minister folgte nicht dem überraschenden Kursschwenk seiner Partei am vergangenen Wochenende. Die FDP Niedersachsen hatte sich bei ihrem Parteitag nach einem Antrag der Jungen Liberalen darauf verständigt, dass parallel zur Erkundung Gorlebens mit der Suche nach weiteren Lagerstätten begonnen werden soll.

Sander beharrte jedoch im Landtag auf der alten Linie: Spätestens wenn sich Gorleben als nicht geeignet erweise, müsse nach einer anderen Lösung für die Entsorgung gesucht werden. Er habe den davon abweichenden Parteitags-Beschluss nicht zu bewerten, sagte er.

Zugleich pocht die Landesregierung darauf, dass neben den AKWs auch andere Anlagen wie atomare Zwischen- und Endlager in Niedersachsen zusätzlich auf ihre Sicherheit überprüft werden. (dpa)