Sitzstreik für Ai Weiwei

CHINA Rund um den Globus Demonstrationen für den inhaftierten Künstler

BERLIN taz | Mit einer ungewöhnlichen Aktion haben rund um den Globus Menschen für die Freilassung des inhaftierten chinesischen Künstlers Ai Weiwei demonstriert. Jeweils um 13.00 Uhr Ortszeit setzten sich in Hongkong, New York, London, Paris und vielen weiteren Städten Menschen vor diplomatischen Vertretungen Chinas demonstrativ auf mitgebrachte Stühle. Die Aktion war über das soziale Netzwerk Facebook organisiert worden. Sie erinnerte an eine Kunstaktion Weiweis auf der documenta 2007 in Kassel, zu der er 1.001 Holzsstühle und ebenso viele Landsleute mitgebracht hatte. Jedermann durfte sich damals auf die antiken Stühle aus der Qing-Dynastie setzen.

In Deutschland gingen gestern mehrere Hundert Menschen in Berlin, Hamburg, München und im westfälischen Minden auf die Straße und setzten sich dort auf Stühle. Einige trugen Plakate mit sich, auf denen die Freilassung des Künstlers verlangt wurde. Der Kritiker des chinesischen Regimes ist seit dem 3. April verschwunden und befindet sich in Haft. Von ihm fehlt jedes Lebenszeichen.

Der Tag SEITE 2