Elbphilharmonie könnte noch teurer werden

PRESTIGEPROJEKT Kulturbehörde erwartet, dass die Bau-Verzögerungen Mehrkosten nach sich ziehen

Die Elbphilharmonie soll die Laeiszhalle ergänzen.

■ Musik: Ein großer Saal mit 2.150 Plätzen soll es ermöglichen, die großen Orchester der Welt nach Hamburg zu locken.

■ Architektur: Als spektakuläre Kombination aus Alt und Neu verhilft das Konzerthaus dem neuen Innen-Stadtteil Hafencity zu internationaler Aufmerksamkeit.

Die in Bau befindliche Elbphilharmonie könnte noch einmal deutlich teurer werden als gedacht. Wie der NDR berichtete, erwartet die Kulturbehörde eine Liste mit Nachforderungen des Baukonzerns Hochtief, die sich insgesamt auf bis zu 100 Millionen Euro belaufen könnten. Hochtief dementierte. „Davon ist mir nichts bekannt“, sagte Firmensprecher Bernd Pütter.

Der Bau des Konzerthauses hat sich als viel aufwändiger erwiesen als erwartet. Die Fertigstellung – ursprünglich für 2010 vorgesehen – wurde mehrfach verschoben, zuletzt auf Ende 2013. Die Kosten für die Stadtkasse sind explodiert: Statt ursprünglich 77 Millionen Euro soll das Gebäude 323 Millionen Euro kosten. Dazu kommen bekannte Nachforderungen Hochtiefs von 36 Millionen Euro. Weitere knapp 70 Millionen könnten noch ausstehen.

Norbert Hackbusch, der für die Linke im Untersuchungsausschuss zur Elbphilharmonie sitzt, kennt diese Zahl zwar nicht, hält die Gefahr einer Nachforderung aber für plausibel. „Ein Jahr länger zu bauen, bedeutet natürlich mehr Aufwand“, sagt er. „Aktuell liegen uns von Hochtief keine weiteren Mehrkostenforderungen vor“, sagt Karl Olaf Petters von der Kulturbehörde.

Aus Sicht des SPD-Abgeordneten Metin Hakverdi rechtfertigen die Spekulationen die Entscheidung, wieder einen Untersuchungsausschuss einzusetzen. Die Arbeit des vorigen Ausschusses hatte wegen des vorzeitigen Endes der Legislaturperiode nicht beendet werden können. KNÖ