Ajatollah Chamenei operiert

IRAN Das geistliche Oberhaupt muss sich einer Prostata-Behandlung unterziehen. Krebsverdacht

TEHERAN afp | Das geistliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, ist am Montag an der Prostata operiert worden. Der Eingriff sei „erfolgreich verlaufen“, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Irna. „Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung“, hatte der Ajatollah selbst vor seinem Krankenhausaufenthalt erklärt. Es handele sich um eine „normale Operation“.

Seit Langem wurde vor allem in ausländischen Medien darüber spekuliert, dass Chamenei an Prostata-Krebs leide. Die Mitteilung vom Montag war die erste amtliche Erklärung zu seinem Gesundheitszustand, wobei von einer Krebserkrankung nicht die Rede war. Der 75-Jährige ist seit 25 Jahren das geistliche Oberhaupt des Landes. Er hatte vor einem Vierteljahrhundert den Platz von Ajatollah Chomeini eingenommen, dem Gründer der Islamischen Republik Iran. Als geistliches Oberhaupt hat Chamenei in diplomatischen und militärischen Fragen das letzte Wort. In der Staatshierarchie steht er noch über Präsident Hassan Rohani. Zudem kontrolliert er das Staatsfernsehen und den staatlichen Rundfunk. Auch bei dem heiklen Atom-Dossier, das seit Jahren die Beziehungen des Landes mit dem Westen belastet, hat der Ajatollah die letzte Entscheidungsgewalt.