Bremerin auf dem Hawaii-Mars

WEIT WEG Die Bremer Wissenschaftlerin Lucie Poulet lebte vier Monate auf dem Mars. Der war allerdings nur eine auf Hawaii installierte Simulation

Lucie Poulet vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Bremen hat an einer Mars-Simulation der Universität Hawaii teilgenommen. Ausgang gab es nur mit Raumanzug, Duschen war nur acht Minuten in der Woche möglich und auf den Tisch kam Astronautenfutter. Gemeinsam mit fünf Kollegen lebte Poulet in völliger Isolation. Zur Vorbereitung auf künftige bemannte, beziehungsweise befraute Mars-Missionen sollte erforscht werden, wie sich die sechs Missionsteilnehmer in einer mehrmonatigen Isolation verhalten und wie sie zusammenarbeiten.

Die Ergebnisse der Studie werden erst in drei Jahren vorliegen, aber: „Einen Lagerkoller gab es nicht“, resümiert die 28-Jährige bereits. Die ganze Mission sei „einfach“ gewesen, „weil wir uns gut verstanden haben“.

Wirkliche Probleme habe es nicht gegeben. Die Crew durfte die simulierte Kuppel nur im Raumanzug verlassen. Da der Mars „ziemlich kalt“ sei, könne man dort nicht ohne Raumanzug leben. Das Ziel der Mission sei allerdings nicht gewesen, etwas zu schaffen, das dem Mars komplett ähnele, sondern den psychologischen Aspekt einer solchen Mission zu studieren. Im Oktober startet eine ähnliche Mission über acht Monate, 2015 eine weitere Studie über ein ganzes Jahr.

Einen Echt-Flug auf den Mars, sagt Poulet, würde sie gern mitmachen – „Es muss sich allerdings um eine Hin- und Zurück-Mission handeln. Das Ziel einer One-Way-Mission müsste schon sehr wichtig sein und viel Hilfe für die Menschen auf der Erde bringen, ansonsten würde ich nicht auf dem Mars sterben wollen.“

Bis dahin wird sich Poulet am Institut für Raumfahrtsysteme weiterhin mit Gewächshausmodulen befassen und der Optimierung der Beleuchtung zur Verbesserung des Pflanzenwachstums im All.  (dpa/taz)