Auf der Suche nach dem Guten

INTERNET Ein Bremer Schüler geht mit der Suchmaschine „Soseek“ online, die einen sozialen Anspruch hat

„Wir haben noch einige Ideen“

Matthias Hartmann, Erfinder von „Soseek.org“

Suchbegriff eingeben, warten, und schon sind die Ergebnisse da – genauso schnell wie bei anderen Online-Suchmaschinen und auch in ähnlicher Reihenfolge. Oberflächlich unterscheidet sich das neue Suchportal Soseek kaum von der bekannteren Konkurrenz. Seit Montag ist es online. Doch einen ersten Hinweis darauf, dass hinter Soseek mehr steckt als bloß eine weitere Suchmaschine im Netz, geben die schneebedeckten Berggipfel, die als Bild im Hintergrund der neuen Suchplattform emporragen: Wer seinen Blick von der Gebirgslandschaft nach unten wandern lässt, findet dort die Aufforderung „Soziales Projekt fördern“. Soseek nämlich ist eine „soziale“ Suchplattform.

Entwickelt wurde das Online-Suchportal von dem Bremer Schüler Elias Laderer und seinem Freund Matthias Hartmann. Sie hatten die Idee, auf diese Weise gemeinnützige Organisationen zu unterstützen. Soseek tut dies, durch Spenden an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. Dorthin fließen 80 Prozent der Werbeeinnahmen, über die sich die Website finanziert, nur 20 Prozent werden in die Weiterentwicklung investiert. Auch wird sozialen Projekten ermöglicht, ihre Werbung kostenfrei auf der Suchplattform anzeigen zu lassen. Und auch in Sachen Nachhaltigkeit soll Soseek einen Unterschied machen: Strom bezieht der Server vollständig aus erneuerbaren Energiequellen. Die Suchergebnisse indes übernimmt das Portal von Yahoo und steht damit anderen Anbietern in nichts nach.

Die zwei Hobbyprogrammierer im Alter von 17 und 16 Jahren kennen sich seit einem Jahr übers Internet. „Wir hatten schon länger den Plan, eine Alternative zu den gängigen Suchmaschinen zu entwickeln, die sozialem Engagement Raum bieten kann“, erzählt Hartmann.

Über die Crowdfunding-Plattform „Indiegogo“ werben die beiden deshalb seit August um finanzielle Unterstützung. Viel getan hat sich noch nicht, der Spendenbetrag steht bei 17 Euro. Für die Freunde stand dennoch fest, dass Soseek am Montag online geht.

„Die Spendenaktion hat zwar nicht so funktioniert, wie wir es uns erhofft haben“, sagt Hartmann. „Die Suchergebnisse kosten Geld und auch die Werbeanzeigen werden voraussichtlich erst in zwei Wochen online gehen.“ Trotzdem werden sie so schnell nicht aufgeben: „Wir haben noch einige Ideen, um die Suchmaschine Stück für Stück zu verbessern.“ Soseek sei schließlich ihr Hobby.  CLARA ZINK

www.soseek.org