Entscheid kommt

PROTESTE Initiative übergibt 10.600 Unterschriften gegen Bebauungsplan-Entwurf für Langenhorn

10.600 Unterschriften wurden übergeben, der Weg für einen Bürgerentscheid ist frei: In bemerkenswert hoher Zahl haben Anwohner und Mieter, vereint in der Bürgerinitiative „Stoppt Langenhorn 73“, gegen einen Bebauungsplan-Entwurf protestiert, der den Abriss von 550 Wohnungen der Wulffschen Siedlung vorsieht. Das Bezirksamt hat nun acht Wochen Zeit, den Entscheid zu starten.

Bis September muss die Bezirksversammlung dann entscheiden, ob sie das Anliegen der Initiative übernimmt oder am neuen B-Plan festhält. Bis dahin gilt laut Dezernent Harald Rösler ein Planungsstopp.

Konkret sieht der Plan den Neubau von 800 Wohnungen vor. Avisiert sind drei- und viergeschossige Gebäude. Wie die Wohnungen konkret aussehen werden, weiß derzeit aber niemand. „Es gibt keinerlei verbindliche Zusagen der Investoren“, sagt Sylvia Sonnemann vom Verein „Mieter helfen Mietern“. Auch ist unklar, ob es Eigentums- oder Sozialwohnungen werden sollen.

Genau hier setzt die Kritik der Initiative an. Denn die Wohnungen der 1.000 Menschen, die in der Gartenstadt Wulffsche Siedlung leben, stammen aus den 40er und 50er Jahren. Entsprechend moderat sind die Mieten. Die Mieten des Neubaus dürften „Mieter helfen Mietern“ zufolge weit höher liegen als die jetzige Durchschnittsmiete von sieben Euro pro Quadratmeter.

Zudem moniert Initiativen-Sprecher Michael Kuckhoff, dass der Neubau den Gartenstadtcharakter der Siedlung zerstöre. Zudem bedeute er eine überdimensionierte Nachverdichtung von 34.000 Nettoquadratmeter auf 68.000 Wohnfläche. Zudem fehle jedes Verkehrskonzept.

ANGELA DIETZ