Zappelphilipp genetisch bedingt

BONN/ESSEN dpa ■ Eine genetische Ursache des Zappelphilippsyndroms haben Essener Forscher entdeckt. Diese Aufmerksamkeitsstörung bei Kindern hänge mit Veränderungen am Gen für den Transporter des Botenstoffs Dopamin zusammen, teilte das nationale Genomforschungsnetz in Bonn mit. Eine Arbeitsgruppe um den Essener Kinderpsychiater Johannes Hebebrand hatte 329 Familien untersucht, in denen mindestens ein Kind von der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betroffen ist.

Die Forscher ermittelten eine Kombination von drei Veränderungen im Gen für den Dopamintransporter. Menschen, die diese Kombination von Vater und Mutter geerbt haben, hätten ein 2,5fach erhöhtes Risiko, an ADHS zu erkranken. „Das heißt natürlich nicht, dass jeder, der diese genetischen Varianten trägt, automatisch ADHS bekommt“, sagte Hebebrand.