Falsch betreut im Altenheim

Studie: Demenz-Kranke werden medizinisch oft nicht ausreichend versorgt

Demenz-Patienten werden nach einer Untersuchung der Universität Witten/Herdecke in Altenheimen medizinisch vielfach nicht ausreichend betreut. In einer aktuellen Studie seien bei rund 90 Prozent der untersuchten Demenz-Patienten Behandlungsfehler festgestellt worden, berichtet die Wittener Expertin für Altersmedizin, Annette Welz-Barth. Untersucht wurden 400 Patienten, die neben der landläufig als „Altersvergesslichkeit“ bekannten Krankheit auch an Inkontinenz litten.

Patienten mit Lungenproblemen seien etwa mit Herzmedikamenten behandelt worden oder Altenheimbewohner mit schwerer Demenz mit Medikamenten, die nur für ein frühes oder mittleres Stadium der Krankheit vorgesehen seien und umgekehrt. „Viele Krankheiten waren auch einfach unbehandelt“, so die Expertin. Dabei seien gute Altenheime in den Regionen Velbert und Wuppertal untersucht worden, die ihre Türen für die Wissenschaftler freiwillig geöffnet hätten.

Oft würden auch nicht in ausreichendem Umfang Fachärzte hinzugezogen. Abhilfe schaffen könne eine engere Verzahnung der medizinischen Betreuung von niedergelassenen Ärzten und Kliniken. DPA