„Lena hat eine kesse Nase“

Das „Panoptikum“ bekommt eine neue Wachsfigur

■ 53, ist gelernte Bildhauerin und Diplom-Psychologin. Seit 25 Jahren fertigt sie Wachsfiguren an. Foto: Angela Pfeiffer

taz: Frau Ruth, sind sie ein Lena-Meyer-Landrut-Fan?

Saskia Ruth: Ein richtiger Fan bin ich nicht. Aber ich denke, dass sie eine Ausnahmefigur gewesen ist. Sie verzichtet auf den ganzen Glamour, die Tänzer und die Windmaschine und hat eine natürliche Art. Ich finde das sympathisch und denke, sie verkörpert einen anderen Mädchentyp, der nicht so dummchenhaft ist. Es war herausfordernd und spannend zugleich, diese Eigenwilligkeiten zu modellieren.

Was macht denn mehr Spaß: die Mimikfalten von Udo Lindenberg – oder Lenas Pfirsich-Teint?

Das macht beides viel Spaß, doch junge Gesichter sind in der Regel sehr viel schwieriger, weil sie nicht so markante Züge haben. Lena hat zum Glück ein ziemlich ausgeprägtes Gesicht und Merkmale wie diese kesse Nase. Da konnte man viele prägnante Dinge finden, was bei Models zum Beispiel nicht immer der Fall ist.

Von wem würden sie niemals eine Wachsfigur anfertigen?

Naja, so richtige Unsympathen würde ich natürlich nicht gerne machen. Zum Beispiel hätte ich auf Herrn Bohlen keine Lust. Aber es gibt auch Personen, die einem nicht sympathisch sind, aber aufgrund ihrer historischen Bedeutung angefertigt werden müssen. Zum Beispiel Politiker wie Stalin oder Hitler.

Popkultur trifft auf Politik, Komik auf Weltgeschichte. Repräsentiert das „Panoptikum“ die Deutschen?

Der Name sagt es ja schon. Ein Panoptikum ist ein Konglomerat von verschiedensten Dingen, in diesem Fall von Figuren der Zeitgeschichte. Ein Besuch kann durchaus lehrreich sein. Wir bemühen uns ja schließlich, wichtige Personen des öffentlichen Lebens zu zeigen. Ich denke schon, dass eine Art Gesellschaftsabbild entsteht. INTERVIEW: FWI

Die wächserne Lena Meyer-Landrut ist ab heute im „Panoptikum“, Spielbudenplatz 3, zu sehen