Atomkraftgegner demonstrieren

ENERGIEWENDE Am Samstag sind auch im Norden Aktionen für den sofortigen Ausstieg geplant

An 21 Orten wird die Anti-Atom-Bewegung am Samstag Flagge zeigen, darunter sechs Mal in Norddeutschland: In Hamburg, Hannover, Kiel, Bremen, Güstrow und Göttingen ruft sie zum Protest. „Wenn wir nicht nochmal mit Macht auf die Straße gehen, werden wir keinen Atomausstieg erleben“, sagt Dirk Seifert von Robin Wood.

Rund 3.000 bis 5.000 Demonstranten erwarten die Veranstalter in Hamburg, wo um 11.30 Uhr der Auftakt am Jungfernstieg und ab 14 Uhr die Abschlusskundgebung am Fischmarkt stattfinden wird. Von hier aus wird auch die parallel stattfindende Segler-Demo auf der Elbe zu sehen sein, an der zahlreiche Motorboote und Kajaks teilnehmen wollen

Während die Wasserschutzpolizei das um 13 Uhr am Oevelgönner Museumshafen startende Spektakel unterstützt, gab es Zoff zwischen den Organisatoren und der Hamburger Fährgesellschaft Hadag. Die hat den Protest-Schippern die Benutzung ihrer Anleger an den Landungsbrücken untersagt.

In Bremen ist die Demo für 13 Uhr auf dem Goetheplatz angesetzt, sie endet um 14 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz. In Kiel geht es um 12 Uhr ebenfalls auf dem Bahnhofsvorplatz los. Von dort geht es Richtung Rathaus, wo um 14 Uhr eine abschließende Kundgebung angekündigt ist. Dabei gibt es Sambamusik und Ska von The Clerks. In Hannover beginnt die Aktion bereits um 12 Uhr auf dem Opernplatz. Nach einem gemeinsamen Marsch durch die Innenstadt wird dort auch die Abschlusskundgebung stattfinden.

Symbolisch starten die Göttinger Demonstranten um fünf vor zwölf auf dem Bahnhofsvorplatz, das Vorprogramm beginnt aber bereits um 11 Uhr. Auf der Route sind Zwischenkundgebungen eingeplant, so wird vor der Eon-Niederlassung ein Halt eingelegt und vor der Deutschen Bank die Frage gestellt: „Wie radioaktiv ist deine Bank?“ In Güstrow beginnt die Demonstration um 13.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz und zieht von dort zum Pferdemarkt, wo eine Aktion geplant ist.

In Hamburg wies das Veranstalterbündnis darauf hin, wie wichtig aus ihrer Sicht ein kraftvoller Anti-Atom-Protest gerade jetzt sei. „Im Juni wird in Berlin über die Zukunft des Ausstiegs und der Energiewende entschieden“, sagt Roman Denter von attac. In Hamburg müsse das Volksbegehren für den Rückkauf der Energienetze bis zum 22. Juni seine Unterschriften zusammenbekommen.

VIVIANE PETRESCU/MARCO CARINI