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: Das Ende vom Anfang

Wenn schon nicht für gute Unterhaltung, sorgen „DSDS“ und „Popstars“ zumindest für neue Zeitmaßstäbe

Seit Samstag ist die vierte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ vorbei. Wer gewonnen hat, ist egal, denn nach der Entscheidung offenbart sich die erstaunliche Anti-Dramaturgie, die die Show über die Jahre entwickelt hat: Der Anfang ist wichtiger als das Ende, zumindest quotenmäßig. Deutlich mehr Zuschauer interessierten sich für die Castings (bis zu 7,43 Millionen) als für das Finale (im Schnitt 5,38 Millionen).

Zudem hat diese „DSDS“-Staffel zähe sechs Monate gedauert, Moderatorin Tooske Ragas hat in dieser Zeit sogar ein Kind bekommen. Doch nun läuft dem Gewinner die Zeit davon: Er muss so schnell wie möglich seine Single auf den Markt hauen, bevor er vergessen wird, denn das geht heute noch schneller als 2002, als die erste Staffel lief – Stichwort Monrose. Wie sich der Instant-Erfolg der Casting-Girlband in einen Instant-Flop verwandelte, dokumentierte das TV gnadenlos: ihren Aufstieg bei „Popstars“, ihren Abstieg beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest, den sie gegen Roger Cicero verloren. Dazwischen lagen ganze vier Monate.

ProSieben hat daraus aber genauso fix gelernt. Bei der bereits angesetzten sechsten „Popstars“-Staffel wird die Siegerband sofort nach dem Finale auf Tour geschickt. Vielleicht können wir dann von Auftritt zu Auftritt verfolgen, wie sich die Hallen auch schon wieder leeren. HPI