die anderen über die einmischung des militärs in der türkei
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Die niederländische Zeitung Trouw befindet: Es gibt keinerlei Grund, sich in die verdächtigen Arme der türkischen Armee zu werfen. Denn der viel zu mächtige Apparat hat der Türkei äußerst wenig zu bieten. Bei einem EU-Beitritt der Türkei würde er Macht einbüßen, und darum behindert er nun mit seinen höchst brutalen Aktionen die Verhandlungen mit Brüssel. Es ist nicht das erste Mal, dass die türkischen Streitkräfte sich so schlecht benehmen. Schon 1997 erfolgte ein „samtener“ Coup. Aus reinem Eigeninteresse setzen sie den Beitritt der Türkei zur EU aufs Spiel. Nicht Burkas, sondern Uniformen bedrohen die Zukunft der Türkei.

Der niederländische Volkskrant meint: Die neue Mittelklasse, auf die sich die AKP stützt, sieht den Islam als wichtigen Brunnen der Inspiration und wünscht mehr Raum, um dies auch öffentlich auszudrücken, etwa durch das Tragen eines Kopftuchs. Der große Auftrag für die Politiker ist es, einen Modus Vivendi zu finden, der den Säkularismus als Grundlage des Staatssystems erhält, aber einen flexibleren Umgang mit religiösen Symbolen erlaubt. In einem Land, das in den letzten Jahren sowohl in demokratischer als auch in ökonomischer Hinsicht so viele Fortschritte gemacht hat und das so gerne eine bedeutende Rolle spielen will, sollte das keine unlösbare Aufgabe sein.