Geheime Transporte

BRENNELEMENTE Etliche Male wurde atomare Fracht per LKW und Schiff durch Norddeutschland transportiert. Auf welchem Weg, ist meist unbekannt

Schleswig-Holstein ist seit Mittwoch zumindest für etwa drei Wochen atomfrei

Der bislang geheim gehaltene Atom-Transport aus Schweden über den Rostocker Hafen enthielt 44 unbestrahlte Brennelemente für das Atomkraftwerk Brokdorf. Das geht aus Unterlagen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hervor. Danach transportierte die Atomspedition Nuclear Cargo + Service (NCS) aus dem hessischen Hanau die Elemente unter der Genehmigungsnummer 7127 vom Nuklearunternehmen Westinghouse Atom AB aus Västeras bei Stockholm per LKW und Schiff nach Schleswig-Holstein.

Welchen genauen Weg der Transport in Norddeutschland am 4. Mai nahm, ist unbekannt. Das müsse der Transporteur nach Angaben des BfS mit den betroffenen Bundesländern klären. Nach schleswig-holsteinischen Angaben rollten in den Vorjahren jeweils sieben bis acht Transporte durch das Land. Bis zur Abschaltung der Meiler Brunsbüttel und Krümmel Ende Juni 2007 nach mehreren Pannen waren es sogar bis zu 18. Durch Hamburg liefen binnen eines Jahres etwa 500 Transporte, die Hälfte davon wurde im Hafen von Schiff zu Schiff umgeschlagen. Nach Angaben des BfS müsse es diese Transporte genehmigen, wenn die Sicherheit der Behälter und die Sachkenntnis des Personals gegeben sei.

Allerdings ist Schleswig-Holstein seit Mittwoch mit der Abschaltung von Brokdorf für die Jahresrevision zumindest für etwa drei Wochen atomfrei – bis die abgebrannten Brennelemente im Reaktorkern durch die 44 frischen aus Schweden ersetzt worden sind. SMV