Neue Euro-Tarife für Handy-Telefonate

Mobiltelefonieren im Ausland wird nun doch billiger. Die neuen Tarife gelten ab August

BRÜSSSEL ap ■ Die Kosten für Handy-Telefonate im EU-Ausland sollen bei 49 Cent netto pro Gesprächsminute gedeckelt werden. Gestern stimmte das Europaparlament einer entsprechenden EU-Richtlinie zu. Rechnet man die 19 Prozent Mehrwertsteuer hinzu, bedeutet das für deutsche Handy-Nutzer praktisch eine Preisgrenze von 58 Cent. Die Richtlinie wird am 29. Juni im Amtsblatt veröffentlicht, dann haben die Mobilfunkanbieter einen Monat Zeit, den neuen Tarif umzusetzen. Er wird also wohl erst ab August gelten.

Die tatsächliche Ersparnis gegenüber den bisherigen Tarifen ist sehr unterschiedlich. Denn bislang variierten die Kosten für Mobilfunkgespräche in anderen EU-Staaten nicht nur nach Herkunfts- und Aufenthaltsland, sondern auch nach Anbietern. Deutsche Verbraucher zahlen nach Angaben der EU-Kommission derzeit für ein vier Minuten langes Handy-Telefonat aus einem anderen EU-Staat beim günstigsten Anbieter – O2 – 2,76 Euro brutto, also 69 Cent pro Minute. Andere Betreiber kassieren jedoch bis zu 1,59 Euro brutto pro Minute. Noch deutlicher ist die Kostensenkung, wenn man im EU-Ausland auf dem Handy angerufen wird. Für die Annahme eines Vier-Minuten-Gesprächs zahlen deutsche Verbraucher im Moment beim günstigsten Anbieter – Vodafone – 2,44 Euro brutto, also 61 Cent pro Minute. Künftig gilt eine Preisgrenze von 29 Cent pro Minute. Für Vieltelefonierer, die heute wegen einer Paketlösung niedrigere Gebühren zahlen, bleibt alles beim Alten. Für den durchschnittlichen Urlauber dürfte sich der neue Euro-Tarif aber auszahlen.