Afrika-Flüchtlinge stürmen UNHCR

RABAT rtr/taz ■ Nach einer Besetzungsaktion schwarzafrikanischer Flüchtlinge hat das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR gestern sein Büro in Marokkos Hauptstadt Rabat geschlossen. „Etwa 15 Menschen drangen ins Gebäude ein und verlangten mit Gewalt, mich zu sehen“, sagte der Büroleiter, Johannes van der Klaauw. Um einen marokkanischen Polizeieinsatz zu vermeiden, habe man die Büros dichtgemacht. Seit einer Woche kampieren rund 50 Flüchtlinge aus unterschiedlichen afrikanischen Ländern vor dem UNHCR-Büro und verlangen Hilfe. 600 Menschen genießen UN-anerkannten Flüchtlingsstatus in Marokko, aber über 10.000 illegale Migranten aus Afrika südlich der Sahara leben in dem Land ohne jegliche Unterstützung und würden oft wahllos verhaftet und deportiert, erklärte ein „Kollektiv der Flüchtlinge in Marokko“.