GOETHES STEILVORLAGEN

Die Sonderseiten „Goethes Steilvorlagen“ sind eine Kooperation des Goethe-Instituts und der taz. Konzeption: Christoph Mücher, Redaktion: Doris Akrap, Layout: Richard Nöbel, Fotos: Mathias Königschulte

VON CHRISTOPH MÜCHER

Seit 60 Jahren ist das Goethe-Institut die Anlaufstelle für Gedanken, Bilder, Künstler und Wissen aus Deutschland in aller Welt. Vom Akkusativ bis zum zeitgenössischen Tanz, von Bach und Beethoven bis zu Barenboim und Beckenbauer.

Rolle und Aufgabe des Kulturinstituts wird meist mit Sprachvermittlung verbunden, mit der das Goethe-Institut vor 60 Jahren in München seine Arbeit begann. Insgesamt wird hinter dem illustren Namen ein eher elitäres Konzept vermutet. Dabei zieht das Goethe-Institut längst alle Register, um die Menschen mit dem anzusprechen, was sie an Deutschland interessiert. Das sind nach wie vor immer noch erfreulich oft die Dichter, Künstler und Komponisten, aber auch DJs, Poetry Slam und eben Fußball. Die Leichtigkeit des „Sommermärchens“ von 2006, der unbekümmerte Auftritt von 2010 und die international überragende Rolle der deutschen Frauen-Nationalmannschaft machen den deutschen Fußball zu einem viel beachteten Imageträger. Und „Goethe“ wäre schlecht beraten, dies zu ignorieren.

Mit einem aufwändigen Kulturprogramm brachten die deutschen Kulturinstitute den Austragungsort der WM 2006 weltweit ins Bewusstsein. Das Goethe-Institut Johannesburg folgte 2010 mit einem Programm zur Vuvuzela-WM in Südafrika. Auch jenseits der großen Turniere gelingt es durch Kooperation mit prominenten Fußballern, dem als eher dröge verschrienen Deutschlernen einen besonderen Kick zu geben.

Jürgen Klinsmann war in Kalifornien Pate der Transatlantic Soccer Bridge, mit der hunderte von amerikanischen Deutschschülerinnen und -schülern an Buch und Ball trainierten. Ähnlich funktioniert auch der „Double Pass“ des Goethe-Instituts Großbritannien in enger Zusammenarbeit mit Arsenal London. Der prominente englische Club stellt Trainer, das Goethe-Institut die Sprachspezialisten – heraus kommt ein facettenreiches Trainingsprogramm.

Die Frauenfußball-WM bietet eine gute Gelegenheit, den Leserinnen und Lesern der taz das Netzwerk des Goethe-Instituts nahezubringen. Kolleginnen und Kollegen aus den 15 Teilnehmernationen stellen diese Länder auf den folgenden Seiten vor. Die Texte enthalten jeweils eine kurze Analyse zur Lage der Frau, zum Deutschlandbild sowie zur Situation des Frauenfußballs. Entstanden sind 15 unterschiedliche Porträts, so unterschiedlich wie unsere Autoren und Autorinnen, die Gesellschaften und der Ansatz, mit dem wir dort Deutschland vertreten. Wir wünschen eine vergnügliche Lektüre!