Am Bau droht Streik

Im Baugewerbe ruft die IG BAU zur Urabstimmung. Arbeitgeber verweigern Ergebnis der Schlichtung

FRANKFURT dpa/taz ■ Die deutsche Baubranche steht vor dem ersten Streik seit fünf Jahren: Nach dem erneuten Scheitern einer Tarifeinigung will die IG BAU in den nächsten Tagen ihre Mitglieder in Niedersachsen und Schleswig-Holstein in einer Urabstimmung über einen regionalen Streik abstimmen lassen. Er soll am 18. Juni beginnen.

„Es gibt keine andere Antwort als den Arbeitskampf“, betonte der Vorsitzende der Gewerkschaft IG BAU, Klaus Wiesehügel, gestern in Frankfurt. Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt will die Arbeitgeber damit zwingen, den Schlichterspruch in dem Tarifstreit doch anzunehmen. Der Streik werde anders als 2002 nicht bundesweit geführt, sondern nur in den beiden Ländern, die die Tarifeinigung gekippt hatten. Die Arbeitgeber des Baugewerbes in Niedersachsen und in Schleswig-Holstein hatten gestern den Mitte Mai erzielten Schlichterspruch abgelehnt. Sie kritisierten die Höhe des Abschlusses und die aus ihrer Sicht zu unpräzise gefassten Öffnungsklauseln für angeschlagene Betriebe. Dem Schlichterspruch für die bundesweit gut 700.000 Beschäftigten hätten alle Landesverbände zustimmen müssen. Gestern war die Erklärungsfrist abgelaufen.

Der Schiedsspruch sah zum 1. Juni ein dauerhaftes Einkommensplus von 3,1 Prozent vor. Hinzu sollte eine auf zehn Monate befristete Anhebung um 0,4 Prozent kommen.

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