Das ist die Besetzungsliste

Joseph Biden, 64, aus Delaware, gehört seit 1972 dem US-Senat an. Er ist prominentes Mitglied des Justiz- und des Außenpolitischen Ausschusses. Biden unternahm 1988 einen Anlauf auf die Präsidentschaft, scheiterte aber früh. Er ist der einzige der kandidierenden Senatoren, der jüngst für die weitere Finanzierung des Irakkriegs stimmte.

Hillary Clinton, 59, vertritt seit 2000 New York im US-Senat und wurde im vergangenen Jahr mit großer Mehrheit wiedergewählt. Die Frau von Expräsident Bill Clinton ist die Weltberühmtheit der Demokraten. Mit Unterstützung ihres Mannes ist Clinton die beste Fundraiserin im BewerberInnenfeld – schon für die Wiederwahl zum Senat hatte sie mehr Geld zur Verfügung als alle anderen Kandidaten beider Seiten. Wegen ihrer früheren Unterstützung des Irakkrieges steht sie in der Kritik.

Christopher Dodd, 63, aus Connecticut, gehört seit 1980 dem Senat an. Zum ersten Mal als Kandidat bei einer Präsidentschaftwahl dabei, versucht sich Dodd als klarer Antikriegskandidat zu profilieren und war Mitautor der – gescheiterten – weitestgehenden Abzugsforderungen der Demokraten im Senat.

John Edwards, 54, war 1998 bis 2004 US-Senator für North Carolina. Bei den Vorwahlen zu den Präsidentschaftswahlen 2004 unterlag er John Kerry und scheiterte als Kandidat für die Vizepräsidentschaft mit Kerry zusammen gegen George W. Bush. Neben Clinton und Obama ist Edwards der landesweit bekannteste Kandidat – und gilt allein deshalb schon mit den beiden Vorgenannten als aussichtsreichster Bewerber.

Mike Gravel, 77, aus Alaska gehörte dem US-Senat von 1969 bis 1981 an. Als Vietnamkriegsgegner setzte er sich seinerzeit für ein Ende der Wehrpflicht und für die Veröffentlichung der „Pentagon Papers“ ein, jener von Daniel Ellsberg herausgeschmuggelten Geheimdokumente, die die Lügen zum Beginn des Vietnamkrieges enthüllten. Er genießt unter ein Prozent Unterstützung und hatte im April rund 500 Dollar in der Wahlkampfkasse – bei 90.000 Dollar Schulden.

Dennis Kucinich, 60, aus Ohio, ist seit 1996 Mitglied des US-Repräsentantenhauses. Kucinich präsentierte sich schon im demokratischen Vorwahlprozess für die Präsidentschaftswahlen 2004 als liberaler Antikriegskandidat, blieb aber in den Umfragen stets im einstelligen Prozentbereich.

Barack Obama, 45, ist der Shooting Star unter den demokratischen Politikern. Gerade erst 2004 für den Bundesstaat Illinois in den US-Senat gewählt, überzeugte er viele Anhänger durch Charme, Ausstrahlungskraft – und seine frühe Haltung gegen den Irakkrieg. Die meisten BeobachterInnen sehen zwischen ihm und Clinton das eigentliche Duell dieser Vorwahlen.

William Richardson, 59, ist seit 2003 Gouverneur von New Mexico. Als Sohn eines US-Amerikaners und einer Mexikanerin in Mexiko-Stadt aufgewachsen, ist er der einzige hispanic Gouverneur der USA. Als UN-Botschafter unter Präsident Clinton 1997/1998 sammelte er internationale Erfahrung. Richardson wirbt damit, nicht dem derzeitigen Kongress anzugehören, er fordert einen Abzug aus dem Irak binnen sechs Monaten. PKT