Salafist in Flughafen-Crew

SICHERHEIT Mitglied der „Scharia-Polizei“ arbeitete in der Gepäckabfertigung. Opposition kritisiert Jäger

DÜSSELDORF dpa/taz | Ein radikaler Islamist soll trotz Sicherheitsüberprüfungen in der besonders geschützten Gepäckabfertigung des Düsseldorfer Flughafens gearbeitet haben. Das sagte ein Sprecher der Wuppertaler Polizei und bestätigte Medienberichte. Der 27-Jährige wird zum Umfeld des deutschen Salafisten Sven Lau gerechnet und soll zu jenen Männern gehören, die Anfang September in Wuppertal als „Scharia-Polizei“ aufgetreten waren. Zurzeit laufe ein Ermittlungsverfahren gegen ihn, sagte der Polizeisprecher. Die Salafistenszene wird vom Staatsschutz und dem NRW-Verfassungsschutz beobachtet.

Die Opposition im Düsseldorfer Landtag reagierte empört: „Es ist ein unfassbarer Skandal, dass ein polizeibekannter Salafist über Monate unbehelligt im Sicherheitsbereich des Düsseldorfer Flughafens arbeiten durfte“, sagte der integrationspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Joachim Stamp. Vor zwei Monaten habe Innenminister Ralf Jäger (SPD) ein entschlossenes Vorgehen gegen die Scharia-Polizei versprochen, trotzdem habe ein Mitglied dieser Gruppe bis jetzt Zugang zum Sicherheitsbereich des Düsseldorfer Flughafens gehabt. Der Flughafen Düsseldorf bestätigte lediglich, dass der 27-Jährige „bei einem am Airport ansässigen Unternehmen“ gearbeitet habe. Um in den Sicherheitsbereich zu gelangen, habe er aber jeden Tag eine Schleuse passieren müssen und sei durchleuchtet worden.